Mohawk Love und andere Bücher
In Zeiten von Corona bleibt einer Autorin nur eins: Das Schreiben! Also war ich dieses Jahr wieder sehr fleißig. Nachdem ich die berührende Autobiografie "Mamaskatch" von dem Cree-Indianer Darrel McLeod übersetzt habe (erscheint im Januar, weil ich noch auf das "Go" des Autors" warte), wurde es Zeit, etwas Eigenes zu verfassen. Nachdem mir in diesem Jahr zwei Enkelkinder geboren wurden (Amelie und Ava), wurde ich ein bisschen nostalgisch und dachte an meine Zeit zurück, als meine Kinder klein waren ... oder als ich selbst als Au-Pair Mädchen in Kanada gearbeitet hatte. Das ist schon so lange her - und trotzdem sind die Erinnerungen an diese schöne Zeit noch so klar. nachdem Kanada ja Gastland auf der Frankfurter Buchmesse sein sollte, dachte ich mir, dass ich doch auch einen kleinen Beitrag besteuern könnte. Also begann ich eine nostalgische Zeitreise ins Jahr 1982 ... mit all den Filmen und Konzerten, die ich damals gesehen hatte. Mohawk Love ist fast autobiografisch . nur die Liebesgeschichte habe ich mir ausgedacht. Grundgedanke war die Überlegung, was wohl wäre, wenn ich damals in Kanada geblieben wäre. Also fliegt Krissy als Au-Pair nach Kanada und verliebt sich dort in einen Mohawk-Indianer.
Auch sonst war ich fleißig: Erschienen sind im Biber-Butzemann gleich zwei Bücher von mir: Abenteuer an der Müritz - Lilly, Nikolas und die verbotene Insel; sowie "Abenteuer auf Fischland, Darß-Zingst, Lilly, Nikolas und die Seenotretter - ein Buch, das ich mit einer spannenden Geschichte überarbeitet habe.
Leider konnte ich dieses Jahr überhaupt keine Lesungen machen, was ich einfach furchtbar finde. Erstens wäre es wichtig, meine Bücher zu bewerben - vor allen Dingen den historischen Roman "Im Eissturm der Amsel", weil meine Leser ja auch immer gern etwas über meine Recherche-Arbeit erfahren möchten. Aber auch sonst bin ich gerne unter Leuten oder spiele Tour-Roady für Mitch und Wade - die ebenfalls nicht kommen konnten. Auch für nächstes Jahr kann ich noch nichts planen, weil die Corona Lage zu ungewiss ist.
Meine Arbeit beim Verlag nahm dieses Jahr viel Zeit ein, weil durch die Absage der Messen völlig neue Wege im Marketing gegangen werden mussten. Wir investierten viel Geld in Werbeanzeigen ... was aber nur bedingt hilft. Am besten verkauft sich in Deutschland immer noch das Klischee. Das tut mir so weh, dass ich erst einmal keine Indianerbücher mehr schreiben werde ... auch weil bei mir sehr hart kritisiert wird, während Bücher, die Null recherchiert sind, ganz gute Bewertungen bekommen (weil sie ja das Karl May Bild treffen). Ich glaube, die Zeit ist noch nicht reif dafür. Jedenfalls brauche ich erst einmal eine emotionale Pause und widme mich anderen Themen. Bin gerade leer, was "Indianer" angeht - abgesehen davon, dass ich meine Bücher versuchsweise ins Englische übersetze. Vielleicht motiviert mich das wieder mehr. Meine Unlust kommt natürlich auch daher, dass ich nicht wie geplant "rüber" konnte und dort vielleicht neue Eindrücke bekommen hätte. Ich brauche wieder den Wind um die Nase, die Weite des Landes, meine Freunde dort .... und, und, und .... hoffentlich unter besseren Umständen, wenn Biden Präsident ist. Unter Trump will ich nicht in dieses Land. Basta.
Ansonsten wirble ich zwischen meinen drei Enkelkindern hin und her, denke mir Geschichten für sie aus ( daher auch mehr Kinderbücher!) und opfere mich für den TraumFänger Verlag auf, den wir auch umstrukturieren wollen. Wir werden langsam zu alt, um als Aktivisten durch die Welt zu hopsen ... und eine Geldfrage ist es auch.
Jetzt hoffe ich nur, dass das eine oder andere Buch Euch gefällt - und Ihr Euch mehr davon wünscht! Ich würde mich riesig freuen, den einen oder anderen wieder mal auf einer Veranstaltung zu sehen ... auch wenn es noch dauern wird. Bisher ist mein Terminkalender leer, weil keiner wirklich planen kann. - anscheinend soll auch die Leipziger Buchmesse nur digital stattfinden, was ich einfach nur furchtbar finde. Mal abwarten, wie sich das entwickelt.
Auch andere Projekte wie "Tokata- Leonard Peltier Defence Committee" oder "One Spirit" lagen lange ziemlich brach. Schaut doch mal auf deren facebook Seiten vorbei! Bei One Spirit soll es wieder eine Spendenaktion mit unseren Büchern geben. Auch Wade Fernandez ist froh um Unterstützung: seine Musik gibt es im Shop vom TraumFänger Verlag - das Geld geht komplett an ihn! Für all die Musiker und anderen Künstler ist es ein schreckliches Jahr. Wades Meditations-Musik "Journey of the heart" eignet sich doch wunderbar als Weihnachtsgeschenk.
Jedenfalls wünsche ich euch allen eine besinnlic
he Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in ein besseres Jahr 2021!
Bleibt gesund und achtet auf eure Lieben ...
Eure Kerstin
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