Neuerscheinung
Nach fast zwei Jahren Recherche ist er nun erschienen: Mein neuer Roman "Brennnesseln schmecken nur im Frühling". Er basiert auf historischen Ereignissen und hält sich an das Leben meiner Großeltern.
Warum schreibe ich plötzlich über dieses Thema? Nun: Nach dem Tod meiner Mutter sind mir viele Unterlagen über meine Familie in die Hände gefallen und ich begann, intensiv Familienforschung zu betreiben - eine sinnvolle Beschäftigung während des Corona-Lockdowns. Dabei sind natürlich auch Erinnerungen an die Erzählungen meiner Großmutter in
mir hochgekommen - die fast mantramäßig immer wieder über ihre Erlebnisse im Krieg berichtet hat. Sie starb erst 2002 - und so waren diese Erinnerungen noch sehr lebhaft. Damals hatte ich bereits drei Kinder und immer wieder stellte ich mir die Frage, wie ich auf eine ähnliche Situation reagierte hätte. Ein Kind mitten im Krieg bei Fremden zurücklassen? Das war für mich die zentrale Frage. Die Antwort war für mich unvorstellbar - und so vertiefte ich mich immer mehr in diese spannende Geschichte. - und in das Leben meiner Großeltern. Ich fand es so spannend, dass ich beschloss, daraus einen Roman zu schreiben. Nachdem auch das Schicksal meines Großvaters - und seiner Familie - interessant war, entschied ich mich, aus beiden Blickwinkeln zu schreiben - eine Entscheidung, die meine Agentin nicht gut fand. Sie meinte, dass Leserinnen sich nicht für den "männlichen" Blickwinkel interessieren würden - und die Leserschaft halt meist aus Frauen bestünde, für die dieses Buch gestrickt werden müsste.
Ich stand also vor der Entscheidung, es umzuschreiben - und damit zu verfälschen - oder es so zu lassen. Ich bin froh, dass ich stur genug war, es so zu lassen, denn die ersten Rückmeldungen waren durchaus positiv. Ich wollte nicht, dass meine Oma zum Schluss den SS-Arzt bekommt, der sie hat sitzen lassen - nur damit es Happy-End gibt! Ein schönes Ende gibt es auch so: Denn meine Großeltern kamen zusammen, hatten eine wunderschöne Tochter - und schließlich ein süßes Enkelkind - nämlich mich.
Die Geschichte ist also zu weiten Teilen wahr und hat sich so zugetragen. Für mich ist es so, als würde meine Oma wieder auf ihren Sofa sitzen, und ihre Geschichten erzählen - nun werden diese Erinnerungen für meine Familie und der Nachwelt wieder lebendig.
Liebe Frau Groeper,
Vielen Dank für diese Biographie Ihrer Familie.
Ich habe mich sehr gefreut, das Buch zu lesen. So konnte ich viel über diese schlimme Zeit von Ihnen erfahren, die mir unsere Eltern vorenthalten hatten.
Und ich, durch Ihr Buch gut nachvollziehen konnte, mit welchen Entbehrungen und Problemen meine Eltern und Großeltern, umgehen mussten.
Ihr Buch ist ein sehr wichtiges Zeitdokument, das wie ich finde, jeder lesen sollte.
Mit freundlichen Grüßen